Viele Bewohner und Hausherren von älteren Häusern, aber auch von Neubauten kennen diese Situation: Das Gebäude ist zugig und undicht. Es zieht am Fenster, durch Türritzen oder Spülkästen. Neben der Minderung des Wohnkomforts können solche Lecks noch andere weitreichende Folgen haben.
Wer auf undichte Stellen und Luftzug reagiert, indem er sagt: „das Haus müsse doch atmen können!“ liegt falsch. Ziel sollte es sein, durch kontrollierte Belüftung für die notwendige Frischluftzufuhr zu sorgen. Durch Zufallslüftungen über Leckagen, die willkürlich durch Klima- und Windverhältnisse bestimmt ist, kann die für Gesundheit und Wohnkomfort nötige Frischluftzufuhr nicht gewährleistet werden. Für eine luftdichte Gebäudehülle sprechen viele Gründe:
• Vermeiden von Bauschäden
• Vermeiden unnötiger Wärmeverluste
• Vermeiden von Zugluft
• Verbessern der Luftqualität
• Verbessern des Schallschutzes vor
Außenlärm und zwischen Wohnungen. Mit zunehmenden Wärmeschutzanforderungen erlangt auch die Gebäudedichtheit eine wachsende Bedeutung. Im Altbaubestand beeinflusst die Luftdichtigkeit eines schlecht gedämmten Gebäudes den Heizenergiebedarf nur relativ gering. Hingegen sind die Lüftungswärmeverluste durch unkontrolliertes Lüften über Lecks bei einem Gebäude, das entsprechend der Energieeinsparverordnung.
(Niedrigenergiehaus) gedämmt ist, entscheidend. Im schlimmsten Fall kann der Heizenergiebedarf ein Vielfaches betragen. Gleichermaßen für Alt- und Neubauten gilt: Kondensierter Wasserdampf kann zudem für Bauschäden und böse Überraschungen, wie Schimmel und Holzfäulnis, sorgen. Auch wenn der Luftzug nicht sofort spürbar ist, haben viele Häuser verborgene Lecks in der Gebäudehülle. Mängel bei der Bauausführung, sehr oft sogar regelrechter Pfusch am Bau haben häufig zur Folge, dass ein Gebäude nicht ausreichend luftdicht ist. Mit einer speziellen Messmethode, der sogenannten Blower-Door-Messung, können alle diese Leckagen aufgespürt werden. Wie funktioniert eine solche Blower-Door-Messung? Es wird ein großer Ventilator luftdicht in eine Gebäudeöffnung, zum Beispiel in eine Terrassentür, eingebaut. Dieses Gebläse transportiert Luft nach außen und erzeugt so im Gebäude einen Unterdruck. Durch die Lecks in der Gebäudehülle fließt Luft in das Gebäude zurück. Es zieht durch alle Ritzen. Selbst kleinste Lecks können durch sensible Messgeräte und Rauchbeimischung sichtbar gemacht werden. Der Bauherr hat so die Möglichkeit die Leckagen selber oder gemeinsam mit Handwerkern zu beseitigen.
Eine ausreichende Luftdichtigkeit stellt nicht nur an die planerischen Fähigkeiten der Architekten und Ingenieure hohe Anforderungen. In hohem Maß hängt sie auch von der Qualität der Ausführung durch die Handwerker ab. Zum passenden Zeitpunkt ist eine Blower-Door-Messung sinnvoll, um dem Bauherrn die Luftdichtigkeit zu garantieren. Die sogenannte Blower-Door-Messung ist ein Mittel der Qualitätssicherung im Bau. Sie sollte als solches generell eingesetzt und mit in die Bauabnahme aufgenommen werden. Bereits seit 1995 ist es „Stand der Technik“ und wird von vielen Behörden und Banken als Nachweis verlangt. Lassen Sie Ihr Gebäude, ob groß oder klein, von einer unabhängigen Prüfstelle durchmessen.