Mit dem Blower Door Test, auch als Differenzdruck-Messverfahren bezeichnet, wird die Luftdichtheit einer Gebäudehülle gemessen. Schwachstellen in der Gebäudehülle werden über eine Leckageortung ermittelt und können vom Bauherren später nachgebessert werden. Der Blower Door Test stammt ursprünglich aus den USA und wird in Europa seit Anfang der 80er Jahre angewendet. Er ist das Standard-Verfahren zur Prüfung der Luftdichtheit eines Gebäudes. Der Blower Door Test wird nicht mehr nur im Neubau Wohnhaus durchgeführt, sondern gehört auch für große Gebäude wie Lagerhallen, Bürogebäude, Kühlhäuser, Sporthallen oder Verbrauchermärkte zum Standard eines Bauvorhabens.
Das Ziel ist langfristige Energieeinsparung und eine optimale Wohnbehaglichkeit. Dazu ist es notwendig, eine relativ luftdichte Außenhülle an jedem Gebäude zu schaffen. In der deutschen DIN 4108, Teil 7 etwa wird der „Einbau einer luftundurchlässigen Schicht über die gesamte Fläche“ gefordert. In der ISO 9972:1996 und der darauf aufbauenden EN 13829 Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden – Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden ist das Differenzdruckverfahren genormt.
Ablauf des Blower Door Test:
Durch einen Ventilator mit kalibrierter Messblende für den geförderten Volumenstrom wird Luft in das zu untersuchende Gebäude gedrückt oder herausgesaugt. Der drehzahlgeregelte Ventilator wird so eingestellt, dass zum Umgebungsdruck eine Druckdifferenz von 50 Pa (Pascal) entsteht. Druckdifferenzen entstehen auch natürlich, wenn z. B. Wind weht. Bei einer Windstärke 5 ist diese Druckdifferenz ebenfalls etwa 50 Pa. Der Ventilator wird mittels eines verstellbaren Rahmens, in eine Tür/Tor- oder Fensteröffnung eingesetzt. Durch die Messung in einer Tür kam der Name Blower-Door-Test (deutsch: Gebläse-Tür-Messung) zustande.
Messinstrumente bestimmen die Druckdifferenzen, welche das Gebläse erzeugt und die Luftmengen, die der Ventilator transportiert. Die Drehzahl des Ventilators wird so geregelt, dass sich ein bestimmter Druck zwischen Außen- und Innenraum aufbaut. Dabei muss er bei der Unterdruckmessung soviel Luft nach außen befördern, wie durch die vorhandenen Leckstellen in das Gebäude eindringt. Der gemessene Luftstrom wird durch das Volumen des Gebäudes geteilt. Diesen Wert, die Luftwechselrate n50, kann man nun mit anderen Gebäuden und Normen vergleichen. In der Norm gibt es neben der n50 auch eine hüllflächenbezogene Anforderung. Die Luftdurchlässigkeit q50 sollte bei Gebäuden mit 1.500 m³ Volumen und mehr ebenfalls gemessen werden.
Das Blower Door Verfahren bietet die Möglichkeit:
+ Lage und Stärke der Undichtigkeiten zu bestimmen (qualitativ)
+ Luftstrom (V50 in m³/h) durch die Summe aller Leckagen bei einem Prüfdruck von 50 Pa (quantitativ) zu ermitteln
+ Stündliche Luftwechselrate (V50 / V Raum = n50) bei 50 Pa zu messen
+ Luftdurchlässigkeit der Gebäudehülle (V50 / Hüllfläche =q50)
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